Dirofilariose (Herzwurmerkrankung)

Die Dirofilariose ist eine durch Stechmücken übertragene parasitäre Erkrankung, bei der sich Fadenwürmer (Dirofilaria immitis) in den Blutgefäßen und im Herzen des Hundes ansiedeln. Sie kann unbehandelt zu schweren Herz-Lungen-Erkrankungen und sogar zum Tod führen.

Die Dirofilariose wird durch den Fadenwurm Dirofilaria immitis ausgelöst. Die Erkrankung betrifft vor allem Hunde, selten auch Katzen, Frettchen und Wildtiere und auch den Menschen. Die Übertragung erfolgt durch Stechmücken, die beim Blutsaugen Larvenstadien (L3) in den Hund injizieren. Diese wandern durch das Gewebe, entwickeln sich über mehrere Monate zu adulten Würmern und siedeln sich schließlich in den Pulmonalarterien und im rechten Herzen an.

Die Entwicklung der Herzwürmer bis zur Geschlechtsreife dauert etwa 5-7 Monate. Sie können bis zu 30 cm lang werden und über viele Jahre überleben. Weibliche Würmer geben Mikrofilarien ins Blut ab, die wiederum von Stechmücken aufgenommen und auf andere Tiere übertragen werden können - der Kreislauf beginnt von Neuem.

Die die Herzwürmer übertragenden Stechmücken kommen vor allem in südlichen und östlichen Ländern bzw. im Mittelmeerraum vor und sind in Österreich nicht heimisch, weshalb es sich bei dieser Erkrankung in der Regel um eine Reisekrankheit handelt. Der Klimawandel führt allerdings dazu, dass sich die klimatischen Bedingungen auch nördlich der Alpen für diese Stechmückenarten zunehmend günstiger präsentieren.

Symptome einer Herzwurmerkrankung

Die klinischen Anzeichen entwickeln sich schleichend und hängen stark vom Infektionsgrad ab.

  • Stadium I (mild):
    - Gelegentlicher Husten
    - beginnende Leistungsschwäche
  • Stadium II (moderat):
    - Chronischer Husten
    - Belastungsdyspnoe (Atemnot bei Bewegung)
    - abnorme Lungengeräusche
  • Stadium III (schwer):
    - Husten
    - Leistungsschwäche
    - abnorme Lungengeräusche
    - Rechtsherzinsuffizienz (Aszites "Wasserbauch", Atemnot)
    - Tachykardie und Tachypnoe (beschleunigte Herz- und Atemfrequenz)
    - Synkopen (Ohnmachtsanfälle)
    - Lebervergrößerung, Nierenprobleme - Versterben möglich
  • Vena-Cava-Syndrom:

- Schock, Hämolyse (Auflösung von roten Blutkörperchen) und (plötzlicher) Tod

Diagnosestellung

- Antigentest (ELISA): Nachweis von adulten weiblichen Herzwürmern - frühestens 6 Monate nach Infektion
- Knott-Test / PCR: Nachweis von Mikrofilarien im Blut
- Bildgebung (Thorax-Röntgen, Herzultraschall): Darstellung von Würmern, Beurteilung des Schweregrads
- großes Blutbild: Oft unspezifische Veränderungen - jedoch wichtig zur medizinischen Gesamtbeurteilung des Patienten

Wichtig:
- Ein negativer Test reicht nicht aus - bei Verdacht sollte ein zweiter Test nach 6 Monaten erfolgen
- Ein positiver Test bei symptomfreien Hunden sollte vor einer Adultizidtherapie bestätigt werden

Therapie der Herzwurmerkrankung

Die empfohlene Behandlung der Herzwurmerkrankung beim Hund erfolgt in mehreren Phasen und über einige Monate:

 

1. Stabilisierungsphase (Monat 0-3):
- Gabe von Doxycyclin (Tag 0-30) zur Eliminierung von Wolbachia-Bakterien - wiederholte Gabe von Makrozyklischen Laktonen (z. B. Moxidectin,...)
- Körperliche Schonung des Hundes (strikter Leinenzwang, Käfigruhe)

2. Adultizide Behandlung (Monat 2-3):
- empfohlenes Schema: 3-Injektionen mit Melarsomin (Immiticide®)
- 1. Injektion (Tag 60), anschließend 30 Tage Pause, danach erfolgen zwei weitere Injektionen (Tag 90+91)

3. Nachsorge:
- Bewegungseinschränkung für mindestens 6-8 Wochen
- Engmaschige Nachkontrollen (klinische und Blutuntersuchungen, Bildgebung)

Bei schwerem Befall oder Vena-Cava-Syndrom ist ggf. eine chirurgische Entfernung der Herzwürmer nötig.

 

Die Slow-Kill-Therapie mit Makrozyklischen Laktonen allein wird nicht empfohlen.

Prognose

Die Prognose einer Herzwurmerkrankung beim Hund hängt vom Stadium der Erkrankung ab. Frühzeitig erkannt bestehen gute Heilungschancen. Späte Diagnosen erhöhen das Risiko für bleibende Schäden oder schlimmstenfalls Todesfälle.

Vorbeugung (Prävention)

Der wichtigste Schutz ist die regelmäßige Prophylaxe - besonders bei Reisen in Endemiegebiete (z. B. Südeuropa):

  • Monatlich Antiparasitika verabreichen (z. B. Ivermectin, Milbemycinoxim,...)
  • Einsatz mückenabweisender Produkte (Repellents)
  • Regelmäßige Bluttests (jährlich)

Gerne beraten wir Sie bereits vor Ihrer Reise.

FAQs

Wie infiziert sich ein Hund mit Herzwürmern?

Eine Ansteckung erfolgt durch den Stich einer mit Dirofilarien infizierten Mücke. Entsprechend kann sich ein Hund auch nur dort anstecken, wo die übertragenden Mücken vorkommen. Das ist in Süd- und Osteuropa bzw. im Mittelmeerraum. Direkter Kontakt mit infizierten Hunden führt nicht zur Ansteckung.

Kann ein Hund, der sich mit Herzwürmern infiziert hat, geheilt werden?

In der Regel ja - mit konsequenter, stadiengerechter Therapie. Sie ist aber langwierig und nicht risikolos.

Wie erkenne ich, ob mein Hund von einer Herzwurmerkrankung betroffen ist?

Frühstadien sind oft symptomfrei. Bei Verdacht sollte ein Tierarzt für die Durchführung von Bluttests und Ultraschall aufgesucht werden.

Welche Fakten gibt es in Bezug auf Herzwurmerkrankungen bei Katzen zu erwähnen?

Herzwurminfektionen bei Katzen sind selten, aber gefährlich. Symptome sind oft unspezifisch oder fehlen. Die Diagnosestellung ist schwierig und besteht aus einer Kombination von Bildgebung und Bluttests. Prävention ist entscheidend. Besonders in Endemiegebieten empfiehlt sich die ganzjährig angewandte monatliche Prophylaxe. Die Therapie bei Katzen ist meist nur symptomatisch möglich.

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Wir können auf jeden Fall nur positives berichten. Kann ich nur empfehlen !

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Liebe Grüße aus dem Burgenland

Thomas Mittermann

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