Sonographie - Ultraschall

Bei der Sonographie oder Ultraschall handelt es sich um ein strahlenloses und nicht invasives Verfahren. Mittels Ultraschallwellen werden Bilder der inneren Organe erzeugt und aufgezeichnet. Die Untersuchung, findet in einem abgedunkelten, ruhigen Raum statt, ist schmerzfrei für die Patienten und in vielen Fällen ohne Narkose durchführbar.
Spezialisierte Tierärzt*innen können anhand einer sonographischen Untersuchung Organe und deren Veränderungen beurteilen und somit gewisse Erkrankungen im Bereich des Verdauungstraktes inklusive Bauchspeicheldrüse, der Nieren oder der Milz und Leber diagnostizieren.
Insbesondere bei Verdacht auf Tumorerkrankungen bzw. zur Einschätzung des Stadiums einer vorliegenden Tumorerkrankung ist die Ultraschalluntersuchung gut geeignet. Ergänzend zu den wertvollen Informationen, die die Ultraschalluntersuchung in so einem Fall liefert, ist es häufig erforderlich, eine Probenentnahme (Biopsie oder Feinnadelaspiration) der veränderten Organe anzuschließen, um zu einer klaren Diagnose zu kommen.
Die Vor- und Nachteile der verschiedenen Probenentnahmetechniken werden immer individuell abgewogen und vor jeder Durchführung detailliert besprochen.

Im Falle einer geplanten Ultraschalluntersuchung ist eine Fütterung unmittelbar vor der Untersuchung nachteilig, da ein voller Magen den Blick auf manche Organe verwehrt. Darüber hinaus ist es empfehlenswert, Hunde nicht unmittelbar vor der Untersuchung Gassi zu führen, damit die Harnblase zur besseren Darstellung zumindest teilweise gefüllt ist.

FAQs:

Was ist der Unterschied zwischen Sonographie und Ultraschall?

Es gibt keinen Unterschied, die Begriffe sind Synonyme.

Wie wird eine Ultraschalluntersuchung bei Hund und Katze gemacht?

Die Untersuchung erfolgt je nach Präferenz des Untersuchers in Seitenlage oder auf dem Rücken liegend. Dazu werden weiche Matten verwendet, in die die Tiere gelegt werden. Sofern das Tier während der Untersuchung still liegen bleibt, ist keine Sedierung oder Narkose erforderlich. Die Untersuchung ist schmerzfrei und nicht invasiv.

Warum muss das Tier vor der Untersuchung rasiert werden?

Ultraschallwellen werden in Flüssigkeit gut transportiert. Weil Säugetiere zu etwa 70% aus Wasser bestehen (wie der Mensch auch), lassen sich viele Organe gut mittels Ultraschall darstellen. Luft hingegen ist kein guter Leiter von Ultraschallwellen. Da sich zwischen den Haaren des Fells sehr viel Luft befindet, muss das Fell vor der Untersuchung entfernt werden, um eine luftfreie Ankopplung der Ultraschallsonde an die Haut zu ermöglichen.

Wie lange sollte das Tier vor der Ultraschall-Untersuchung nüchtern gehalten werden?

Das Tier sollte seine letzte Mahlzeit mind. 12 Stunden vor der Untersuchung erhalten. Wasser darf und soll jederzeit vor der Untersuchung angeboten werden.

Wann wird eine Ultraschall-Untersuchung gemacht?

Der Ultraschall eignet sich sehr gut zur Untersuchung der meisten Bauchorgane wie Leber, Gallenblase, Milz, Bauchspeicheldrüse, Nieren, Nebennieren, Harnblase, Gebärmutter, Eierstöcke, Prostata, teilweise des Magen-Darmtrakts, sowie von Lymphknoten im Bauchraum.

Die Ultraschalluntersuchung kann auch zur Feststellung einer Trächtigkeit angewandt werden. Mit ihr lässt sich in Abhängigkeit vom Zeitpunkt der Trächtigkeit der Herzschlag der Feten nachweisen und so auch die Gesundheit der Welpen einschätzen. Die Anzahl der im Bauch des Muttertieres vorhandenen Feten lässt sich mittels Ultraschall oft nur schwer einschätzen. Hier ist die Röntgenuntersuchung der Ultraschalluntersuchung überlegen.

Auch das Herz lässt sich sehr gut mittels Ultraschall auf seine Funktion und Erkrankungen wie Herzklappenveränderungen und Herzmuskelverdickungen untersucht werden. Diese Form der Ultraschall-Untersuchung wird Echokardiographie genannt.

Darüber hinaus kann in manchen Fällen die Untersuchung oberflächlicher Strukturen wie der Schilddrüse, oberflächlicher Lymphknoten, mancher Sehnen, oder Schwellungen unter der Haut sinnvoll sein.

Was kann im Ultraschall gesehen werden?

Mittels Ultraschalluntersuchung lassen sich abhängig von der Größe, Lage und Ausprägung einer Veränderung z.B. Entzündungen, Tumore, Zysten, Abszesse oder auch Steine darstellen. Da manche dieser Veränderungen ein ähnliches Bild abgeben, lassen sie sich aber selten gesichert voneinander unterscheiden. In diesen Fällen sind zur weiteren Abklärung zusätzliche Untersuchungsmodalitäten und Biopsien erforderlich.

Kann man einen Tumor mittels Ultraschall-Untersuchung sehen?

Sie kann bei sehr vielen Krebsarten zur Tumor- oder Metastasensuche eingesetzt werden. Bei der gesicherten Unterscheidung zwischen Krebs und anderen Veränderungen der Gewebe kann die Ultraschall-Untersuchung allerdings an ihre Grenzen stoßen. In diesen Fällen sind zur weiteren Abklärung zusätzliche Untersuchungsmodalitäten und Biopsien erforderlich.

Was kann man im Ultraschall nicht erkennen?

Der Ultraschall-Untersuchung sind gewisse Limitationen gesetzt. Mit ihr können Erkrankungen untersuchter Organe nur dann festgestellt werden, wenn sie auch strukturelle Veränderungen zur Folge haben. Erkrankungen, die keine Organauffälligkeiten bewirken, können mittels Ultraschall nicht erkannt werden. Hierzu zählen Stoffwechselerkrankungen wie zum Beispiel Diabetes mellitus.

Manche Organe lassen sich nicht gut mittels Ultraschall darstellen und somit auch nicht adäquat beurteilen. Dazu zählen beispielsweise die Lungen, das Gehirn, aber auch Knochen und Zähne.

Hunde ab einem Körpergewicht von 30 kg lassen sich in der Regel nicht adäquat mittels Ultraschall untersuchen. Hier empfiehlt es sich, die Ultraschall-Untersuchung um ein Schnittbildverfahren wie die Computertomographie (CT) zu ergänzen.

 

Was ist eine Zystozentese?

Bei der Zystozentese wird die Harnblase unter Ultraschall-Kontrolle punktiert und so Urin gewonnen. Der große Vorteil dieser Maßnahme ist, dass die gewonnene Probe steril entnommen wird. Der Nachweis von Bakterien in dieser Probe ist somit beweisend für eine bakterielle Infektion oder Besiedelung des Urins. Die Punktion selbst wird vom Tier üblicherweise kaum bis gar nicht wahrgenommen und bedarf in der Regel auch keiner Sedierung.

Was passiert bei einer Feinnadelaspiration?

Bei der Feinnadelaspiration werden veränderte Organe oder Tumore mittels feiner Nadel beprobt. Das kann unter Sicht erfolgen, wenn das zu beprobende Organ an der Körperoberfläche liegt, oder ultraschallgestützt passieren (z.B. Feinnadelaspiration der Leber). Die Organe werden mehrmals angestochen und so eine Art Mini-Bohrkern gewonnen. Das gewonnene Material wird anschließend auf einen Objektträger aufgebracht, um es zytologisch untersuchen zu können.

Ist die Feinnadelaspiration schmerzhaft?

Die Feinnadelaspiration ist nicht schmerzhafter als eine gewöhnliche Impfung, also kaum. Das liegt daran, dass (wie bei einer Impfung) die Haut durchstochen werden muss, um an die darunterliegenden Organe zu gelangen. Schmerzhaft ist nur der Stich durch die Haut, weil nur hier Schmerzrezeptoren ausgebildet sind.

Ist für eine Feinnadelaspiration eine Narkose erforderlich?

Da diese Probennahme nicht sehr schmerzhaft ist, ist für oberflächliche Feinnadelaspirationen in der Regel auch keine Sedierung erforderlich. Anders sieht es mit ultraschallgestützten Feinnadelaspirationen aus. Hierfür ist eine Sedierung notwendig, weil das Tier still liegen muss, um die oft sehr kleinen Veränderungen beproben und gleichzeitig

eine unbeabsichtigte Verletzung innerer Organe zu vermeiden.

Was sind die Vor- und was die Nachteile der Feinnadelaspiration?

Vorteil: Der Eingriff ist mit relativ geringem Aufwand und Risiko verbunden. Darüber hinaus ist er so gut wie nicht schmerzhaft. Die gewonnenen Proben können ohne großen Aufwand untersucht werden und zur Diagnosestellung beitragen.

Nachteil: Da nur ein Bohrkern des zu untersuchenden Organs gewonnen wird, kann auch nur eine zytologische Untersuchung durchgeführt werden. Diese Untersuchung ist zwar oft, aber leider nicht immer, aussagekräftig.

Dem gegenüber steht die pathohistologische Untersuchung einer chirurgisch gewonnenen Probe, die von höherer diagnostischer Aussagekraft ist. Da eine chirurgische Probennahme aber nur in Verbindung mit bedeutend größerem Aufwand und entsprechenden Schmerzen stattfinden kann, wird in einem ersten Schritt meist eine Feinnadelaspiration angestrebt bzw. empfohlen.