Blutbank und Blutprodukte

Blut beinhaltet neben roten Blutkörperchen (Erythrozyten), die den Sauerstofftransport im Blut übernehmen und somit überlebensnotwendig sind, u.a. auch Blutplättchen (Thrombozyten) und diverse Gerinnungsfaktoren zur Gewährleistung einer adäquaten Blutgerinnung. Nach schwerem Trauma (z.B. Autounfall, Bissverletzungen, Stürze aus großen Höhen) aber auch aufgrund schwerer systemischer Erkrankungen (z.B. Entzündungen, Trauma, Hitzschlag, Schock oder Neoplasien) kann die Transfusion von Blutprodukten, wie z.B. Vollblut, Erythrozytenkonzentraten, frisch gefrorenem Plasma oder thrombozytenreichem Plasma ein wichtiger Teil der lebensrettenden Maßnahmen darstellen. Sie gewährleisten, dass verbrauchte oder verloren gegangene Erythrozyten aber auch Thrombozyten oder Gerinnungsfaktoren wieder zugeführt werden, um ein Verbluten des Patienten zu verhindern bzw. die Blutgerinnung zu verbessern.

Deshalb ist das Anlegen einer Blutbank für eine Tierklinik mit Fokus auf Notfall- und Intensivmedizin eine unabdingbare Notwendigkeit. Dafür benötigt es ein dichtes Netz blutspendebereiter Hunde und Katzen und zugehöriger Besitzer, die sich regelmäßig freiwillig zur Spende an der Klinik einfinden bzw. im Notfall erreichbar sind und schnell und unkompliziert für eine Blutspende an die Klinik kommen.

Die Blutspende darf natürlich den Spender des Blutes nicht gefährden. Deshalb wird auch dieser vor der Blutspende umfassend klinisch untersucht. Darüber hinaus werden mehrere Blutparameter und nicht zuletzt die Blutgruppe des Spenders bestimmt. Mit diesen Maßnahmen werden festgelegte Voraussetzungen überprüft, die eine Blutspende erst möglich machen.

Die Spendertiere müssen klinisch gesund, zwischen ein und acht Jahre alt und regelmäßig geimpft sein. Außerdem dürfen sie selbst nie eine Bluttransfusion erhalten haben. Hunde müssen ein minimales Körpergewicht von 17 kg, Katzen von 3,5 kg, aufweisen. Die Blutabnahme selbst dauert in der Regel wenige Minuten und ist bei Hunden mit gelassenem Charakter ohne Sedierung möglich. Katzen werden für die Dauer der Blutabnahme zur Vorsicht leicht sediert. Zwischen zwei Blutspenden sollten immer drei Monate Pause eingehalten werden.

Die im Zuge der Blutspende durchgeführten Untersuchungen sind für den Tierbesitzer des Spendertieres selbstverständlich kostenlos. Die Befunde werden dem Tierbesitzer aber gerne zur Verfügung gestellt.

Sie wollen mit Ihrem Hund am Aufbau und Erhalt unserer Blutbank teilnehmen? Sie haben Interesse daran, Ihre Katze als potentiellen Spender auf die Spenderliste setzen zu lassen, um im Notfall durch uns kontaktiert zu werden? Dann melden Sie sich bitte telefonisch bei uns. Wir beraten Sie und vereinbaren gerne einen Termin.