Ihr Haustier hat plötzliche Schmerzattacken, Auffälligkeiten im Gangbild oder Lähmungserscheinungen in den Beinen? Dies sind Symptome eines Bandscheibenvorfalls, am besten besuchen Sie zeitnah eine Tierklinik wie das Vetklinikum!
Was ist ein Bandscheibenvorfall bei Haustieren?
Die Bandscheiben sind die Strukturen zwischen den einzelnen Knochen der Wirbelsäule, die als Stoßdämpfer wirken. Wie bei Menschen degenerieren die Bandscheiben bei Hunden mit zunehmendem Alter und verlieren ihre Dämpfungswirkung. In solch einem Fall kann die Bandscheibe in den Wirbelkanal „vorfallen“ und das Rückenmark zusammendrücken oder verletzen. Je nach Schweregrad können Rückenschmerzen und Nervenverletzungen auftreten.
Welche Symptome zeigt mein Tier bei einem Bandscheibenvorfall?
Je nach Lokalisation und Schweregrad eines Bandscheibenvorfalls treten unterschiedliche Symptome auf. Dabei sind einige Rassen, wie der Dackel oder die Französische Bulldogge besonders häufig betroffen. Speziell der Dackel hat das Krankheitsbild in Form der „Dackellähme“ oder „Dackellähmung“ sogar namentlich geprägt. Anzeichen eines Bandscheibenvorfalls können sich allmählich oder sehr schnell entwickeln, wobei Hunde innerhalb weniger Minuten von normal auf gehunfähig übergehen können. Die Symptome eines Bandscheibenvorfalls können von zeitweisen Schmerzattacken bis hin zur Bewegungsunfähigkeit der Hinterbeine oder auch der Hinter- und Vorderbeine führen. In besonders schweren Fällen kann es sogar zum Verlust der Schmerzempfindung kommen.
Wie wird ein Bandscheibenvorfall diagnostiziert?
Mit Hilfe einer klinischen und neurologischen Untersuchung kann meistens schon die Lokalisation des Vorfalls eingegrenzt werden. Zusätzlich gibt diese Untersuchung erste Hinweise auf den Schweregrad des Vorfalls und somit auf die langfristige Prognose. Zur genaueren Bestimmung der Lage des Vorfalls ist in den meisten Fällen eine Computertomographie (CT) ausreichend, wobei in manchen Fällen eine Magnetresonanztomographie (MRT) notwendig ist. Beide diagnostischen Verfahren stehen uns im Vetklinikum rund um die Uhr zur Verfügung.
Wie behandelt man einen Bandscheibenvorfall?
Je nach Schweregrad und klinischen Erscheinung gibt es konservative oder chirurgische Ansätze der Behandlung. Bei neurologischen Ausfälligkeiten ist in den meisten Fällen eine chirurgische Behandlung das therapeutische Mittel der Wahl. Hier stehen unterschiedliche Operationsmethoden zur Auswahl, wobei diese unter anderem von der Lokalisation abhängig sind. Gerne beraten wir Sie in einem individuellen Gespräch bei uns im Vetklinikum.
Wie ist die Prognose eines Bandscheibenvorfalls?
Nach einer Bandscheibenoperation ist es möglich, dass die neurologischen Ausfälle oder Lähmungserscheinungen stärker werden oder dass es vorübergehend zu Kot- oder Harnabsatzproblemen kommt. Um die Rekonvaleszenz neurologischer Patienten zu beschleunigen, wird eine Physiotherapie angeraten. Die Prognose ist generell als gut einzustufen, wobei hier die Chance auf eine vollständige Heilung bei über 90% der Fälle gegeben ist. Nur bei sehr schweren Fällen, wie im Falle des Verlustes des Tiefenschmerzes sinkt die Prognose ab. Wie bei vielen Neurologischen Erkrankung kann eine vollständige Rekonvaleszenz lange dauern, wobei abhängig vom Schweregrad viele Fälle nach einigen Tagen wieder auf „den Beinen stehen“. In schweren Fällen kann es zu deutlich längeren dauern, wobei die Prognose mit Ihnen im Detail nach der Untersuchung besprochen wird. Weitere mögliche Komplikationen post OP sind: Wundinfektion, Nekrose, Abszessbildung oder Nahtdehiszenz.
Nachbehandlung bei einem Bandscheibenvorfall?
Eine klinische Kontrolle und Wundkontrolle sollte innerhalb der ersten Woche nach Entlassung bei uns oder beim Haustierarzt erfolgen. Die Nähte müssen ca. zwei Wochen nach erfolgter Operation gezogen werden. Bitte beachten Sie in diesem Zeitraum, dass jegliches manipulieren oder kratzen an der Wunde bis zur Nahtentfernung, beispielsweise mithilfe eines Pflasters oder durch das Tragen eines Halskragens, unterbunden werden muss.
Physiotherapie nach Bandscheibenvorfall
Bei Bewegungsunfähigen Patienten sind Bewegungsübungen, wie beispielsweise die passive Range of Motion Übungen aller Gelenke der Hintergliedmaße und/oder das Radfahren im Liegen, wichtige Übungen welche Zuhause mehrmals täglich durchzuführen sind. Zusätzlich zu den Übungen empfehlen wir Ihnen eine Physiotherapie mind. 1 x wöchentlich für 10-12 Wochen. Gerne können Sie sich hierfür einem Termin bei unserer Physiotherapie im Haus vereinbaren.