Endoskopie

Bei einer endoskopischen Untersuchung werden die Hohlräume einzelner Organe mittels Videokamera dargestellt. Dazu wird je nach Lokalisation ein starres oder flexibles Endoskop in das zu untersuchende Organ eingeführt und die Oberfläche der Schleimhaut der Hohlorgane beurteilt. Insbesondere handelt es sich hierbei um den Magen-Darmtrakt, die Harnblase, die Lunge und die Nasenhöhlen.
Das Verfahren ist unabhängig von der Lokalisation nicht invasiv, schmerzfrei und muss bei Hund und Katze in Vollnarkose erfolgen. Die Narkosedauer für eine endoskopische Untersuchung beträgt in der Regel ca. 30 Minuten.
In Kombination mit einer gezielten Probenentnahme kann man in vielen Fällen wertvolle Informationen gewinnen, die für eine klare Diagnose nötig sind. Darüber hinaus lassen sich manche Fremdkörper auf diese Weise atraumatisch entfernen.
Bei gewissen Fragestellungen (z.B. chronischer Nasenausfluss) ist es erforderlich, die endoskopische Untersuchung mit einem schnittbildgebenden Verfahren wie einer Computertomographie (CT) zu kombinieren.

Im Detail können folgende Untersuchungen durchgeführt werden:

Ösophago-Gastro-Duodenoskopie und Kolonoskopie
Endoskopische Beurteilung des Magen-Darmtraktes.

Indikationen sind: chronischer Durchfall, Erbrechen; Hinweise auf Magen-Darmblutungen (Hämatochezie, Meläna); Hinweise auf eine Protein-Verlustenteropathie (PLE); Hinweise auf eine tumoröse Erkrankung im Bereich der Speiseröhre, des Magens, des vorderen Dünndarms oder Dickdarms.

Ein wichtiger Punkt vor der Durchführung einer Magen-Darmspiegelung ist die adäquate Vorbereitung der Patienten. Dies beinhaltet eine ausreichend lange Nahrungskarenz, ggf. die Gabe von abführenden Mitteln bzw. eine Darmspülung. Details werden individuell vor dem Eingriff besprochen.

Tracheobronchoskopie
Endoskopische Beurteilung von Kehlkopf, Luftröhre und Bronchien.

Indikationen sind: Husten, auffällige Atemgeräusche, Atemnot bei dem der Verdacht auf eine strukturelle Veränderung besteht (Fremdkörper, gut- oder bösartige Tumoren)

Bei der Bronchoskopie wird zudem eine broncho-alveoläre Lavage (BAL) durchgeführt, um Material für eine bakteriologische und zytologische Untersuchung zu gewinnen.

Rhinoskopie
Endoskopische Untersuchung der Nasenhöhle.

Indikationen sind: auffällige Atemgeräusche, Nasenbluten, chronisches Niesen bzw. Rückwärtsniesen (reverse sneezing).

Häufig können chronische Entzündungen (Rhinitis), Fremdkörper, Tumoren oder Pilzinfektionen (z.B. Aspergillose) in der Nasenhöhle und im Nasenrachenraum diagnostiziert werden.

Urethroskopie und Zystoskopie
Endoskopische Untersuchung der Harnröhre und Harnblase.

Indikationen sind: Blut im Harn, Harnabsatzbeschwerden, (sonographischer) Verdacht auf Tumoren, Entzündungen, Diagnostik ektopischer Ureteren (Fehlmündung der Harnleiter).