Der Kreuzbandriss zählt zu einer der häufigsten orthopädischen Erkrankungen des Hundes. Anders als bei der Katze oder uns Menschen ist die Ursache beim Hund ein degenerativer Prozess des Kreuzbandes, wobei das „Warum“ noch nicht genau geklärt ist. Durch die zunehmende Schwächung des Kreuzbandes, reist diese oft bei normalen Bewegungen wie beim Laufen oder Toben am Feld oder beim Sprung aus dem Auto. Dabei kann das Kreuzband komplett oder nur in Teilen reißen. In beiden Fällen ist eine unterschiedlich ausgeprägte Lahmheit die Konsequenz.
Wie bei uns Menschen kann die Diagnose, zumindest bis auf wenige Ausnahmen, einfach durch spezielle klinische Untersuchungen diagnostiziert werden. Dabei wird beim Schubladentest oder Schubladenphänomen der Unterschenkel im Verhältnis zum Oberschenkel verschoben, wobei im Falle eines Kreuzbandrisses eine vermehrte Beweglichkeit festgestellt werden kann. Neben diesen „statischen“ Tests ist auch eine „dynamische“ Untersuchung des Kreuzbandes möglich. Beim sogenannten Tibiakompressionstest wird bei gebeugtem Kniegelenk das Sprunggelenk gebeugt. Durch das „Spannsägenprinzip“ wird dabei der Unterschenkel (die Tibia) nach vorne gezwungen. Diese Bewegung ist nur bei einem gerissenen Kreuzband möglich.
Sofern es sich lediglich um einen Kreuzbandeinriss handelt, kann sich die Diagnosestellung durchaus etwas schwieriger darstellen und weitere bildgebende Verfahren, wie Röntgen, Ultraschall oder eine Magnetresonanztomographie notwendig sein. In selten Fällen ist die endgültige Diagnose nur mittels Arthroskopie, also der Gelenkspiegelung, möglich.
Durch die anatomischen Unterschiede zwischen Menschen und Tieren (in unserem Fall Hund und Katze) unterscheiden sich auch die Therapieoptionen. Wenngleich ein konservativer Ansatz in der Humanmedizin als lege artis gilt, ist beim Tier die chirurgische Behandlung meist unumgänglich. Hierzu wurden in den letzten Jahrzehnten eine Vielzahl unterschiedlicher Methoden entwickelt, wobei sich die „Tibial Plateau Leveling Osteotomy“ (kurz TPLO) durchgesetzt hat. Insbesondere beim Hund gilt dieses Verfahren als „Goldstandard“ und hat sich in den letzten Jahren auch bei kleinen Hunden bewährt. Für Hunde bieten wir deshalb ausschließlich diese Operationsmethode an, da diese einige Vorteile in Bezug auf die technisch einfachere und deshalb häufig angebotene Tuberositas Tibia Advancement (TTA) hat. Gerne Beraten wir sie in einem individuellen Gespräch bei uns in der Klinik.
Die Tibial Plateau Leveling Osteotomy (TPLO) hat sich in den letzten Jahren als Goldstandard zur Versorgung des Kreuzbandrisses beim Hund durchgesetzt.
Anders als beim Menschen steht das Tibiaplateau, also die gelenksbildende Oberfläche des Unterschenkels, nicht im rechten Winkel auf die anatomische Längsachse des Unterschenkels. Bei jedem Schritt drückt damit der Oberschenkel den Unterschenkel nach vorne, wobei diese Kraft (Cranial Tibial Thrust) normalerweise vom vorderen Kreuzband abgefangen wird. Reist das vordere Kreuzband kommt es bei jedem Schritt zu einer pathologischen Bewegung des Unterschenkels relativ zum Oberschenkel, welche zu einer Verletzung des Meniskus führen kann und unbehandelt zu schweren Arthrosen des Kniegelenks führen kann.
Mit Hilfe einer TPLO kann diese Kraft neutralisiert werden. Dabei wird die obere Gelenksfläche mittels eines zirkulären Schnittes durch den Unterschenkel gedreht und die Gelenksfläche somit beinahe im rechten Winkel zur anatomischen Achse gebracht. Die Gelenksfläche wird mit Hilfe einer Platte in dieser Position fixiert, sodass der Knochen in dieser Position verheilt. Sobald der Schnitt verheilt ist, in der Regel nach circa 12 Wochen, kann wieder eine uneingeschränkte Bewegung möglich. Meist sind die Patienten jedoch oft schon wenige Tage nach der Operation deutlich besser.
TPLO
Die Tibial Plateau Leveling Osteotomy (TPLO) hat sich in den letzten Jahren als Goldstandard zur Versorgung des Kreuzbandrisses beim Hund durchgesetzt.
Anders als beim Menschen steht das Tibiaplateau, also die gelenksbildende Oberfläche des Unterschenkels, nicht im rechten Winkel auf die anatomische Längsachse des Unterschenkels. Bei jedem Schritt drückt damit der Oberschenkel den Unterschenkel nach vorne, wobei diese Kraft (Cranial Tibial Thrust) normalerweise vom vorderen Kreuzband abgefangen wird. Reist das vordere Kreuzband kommt es bei jedem Schritt zu einer pathologischen Bewegung des Unterschenkels relativ zum Oberschenkel, welche zu einer Verletzung des Meniskus führen kann und unbehandelt zu schweren Arthrosen des Kniegelenks führen kann.
Mit Hilfe einer TPLO kann diese Kraft neutralisiert werden. Dabei wird die obere Gelenksfläche mittels eines zirkulären Schnittes durch den Unterschenkel gedreht und die Gelenksfläche somit beinahe im rechten Winkel zur anatomischen Achse gebracht. Die Gelenksfläche wird mit Hilfe einer Platte in dieser Position fixiert, sodass der Knochen in dieser Position verheilt. Sobald der Schnitt verheilt ist, in der Regel nach circa 12 Wochen, kann wieder eine uneingeschränkte Bewegung möglich. Meist sind die Patienten jedoch oft schon wenige Tage nach der Operation deutlich besser.
Wie bei jeder Operation, kommt es selten auch bei einer TPLO zu Komplikationen. Diese sind meist harmlos und heilen ohne weitere Therapie ab. Gerne beraten wir Sie in einem persönlichen Gespräch über die Vorteile dieser Operationsmethode.