Der Veterinärmedizin stehen mittlerweile diverse bildgebende diagnostische Verfahren wie Ultraschall, Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT) zur Verfügung. Doch auch eine der ältesten und etabliertesten Methoden, das Röntgen, hat in der Medizin des 21. Jahrhunderts noch lange nicht ausgedient.
Während bis vor wenigen Jahrzehnten Röntgenaufnahmen noch kompliziert auf entsprechend lichtempfindlichen Röntgenfolien angefertigt wurden, wurde diese Technologie mittlerweile fast gänzlich durch digitale Verfahren ersetzt. Das ermöglicht nicht nur eine einfachere Handhabung bei der Erstellung der Röntgenbilder, sondern auch die Möglichkeit der Nachbearbeitung und eine verbesserte Form der Beurteilung der Bilder.
Röntgenaufnahmen müssen in ruhiger Position gemacht werden, um ein verwackeltes und somit unscharfes und nicht zu beurteilendes Bild zu vermeiden. Dafür ist in der Regel keine Sedierung oder Narkose erforderlich. Mit Einfühlungsvermögen und entsprechender Ruhe lassen sich Hunde und Katzen, die den Kontakt mit Menschen gewöhnt sind, durchaus in die entsprechende Position bringen.
Ausnahmen dazu stellen z.B. Knochenbrüche dar, für die eine entsprechende Lagerung ohne Narkose zu schmerzhaft wäre. In diesem Fall kann auf eine Narkose nicht verzichtet werden. Weil diesen Verletzungen üblicherweise schwere und teils unklare Traumata vorangegangen sind, ist oft ein Aufschieben solcher Röntgenaufnahmen nötig, um die allgemeine Gesundheit der Tiere nicht zu gefährden. Eine weitere Ausnahme stellen gewisse Zuchtuntersuchungen, wie z.B. die Untersuchung auf das Vorliegen einer Hüftgelenksdysplasie (HD), dar, bei denen die korrekte Lagerung zur adäquaten Beurteilung für das Tier ebenfalls unangenehm wäre und somit zumindest einer Sedierung bedarf.
Im Vetklinikum stehen zwei voneinander unabhängige digitale Röntgenanlagen zur Verfügung, je eine pro Stockwerk. Eine dieser Anlagen befindet sich inmitten des OP-Zentrums und sorgt so dafür, dass die erforderlichen post-operative Aufnahmen zur Kontrolle des Operationserfolges rasch und unkompliziert erfolgen können. Das verkürzt aufgrund der kurzen Wege die Narkosezeit Ihres Tieres und sorgt dafür, dass der restliche Betrieb, z.B. Notdienst, nicht in seinen Abläufen gestört wird.
Vorbereitung auf die Untersuchung bzw. eine Narkose
Für einige internistisch relevante Blutuntersuchungen (z.B. Blutzuckermessung) bzw. um die Sicherheit ihres Tieres für eine ev. bevorstehende Sedierung oder Narkose zu maximieren, ist es erforderlich, dass eine Nahrungskarenz von 12 Stunden eingehalten wird und Ihr Tier entsprechend nüchtern vorgestellt wird. Wasser kann jederzeit zur Verfügung gestellt werden. Weitere Informationen zur Vorbereitung auf eine bevorstehende Narkose finden sie hier.
FAQs
Wie funktioniert eine Röntgenuntersuchung?
Um ein Röntgenbild zu erzeugen, werden die zu untersuchenden Körperteile für wenige Millisekunden mit Röntgenstrahlen durchleuchtet. Es werden im Regelfall für jede zu untersuchende Region zumindest zwei Röntgenaufnahmen angefertigt.
Wie läuft eine Röntgenuntersuchung ab?
Damit die Röntgenaufnahme gut auflösend ist und entsprechend beurteilt werden kann, muss das Tier für den Bruchteil einer Sekunde in entsprechender Lage still liegen. Das ist üblicherweise ohne Narkose möglich. Die gesamte Untersuchung dauert in der Regel nur wenige Minuten. Bei stark schmerzhaften Verletzungen bzw. bei sehr aufgeregten Tieren ist es jedoch eventuell erforderlich, die Tiere zumindest zu sedieren. In diesen Fällen dauert die Untersuchung entsprechend länger.
Braucht man eine Narkose für die Röntgenuntersuchung?
In der Regel nicht. Bei stark schmerzhaften Verletzungen bzw. bei sehr aufgeregten Tieren ist es jedoch eventuell erforderlich, die Tiere zumindest zu sedieren.
Wann wird eine Röntgenuntersuchung durchgeführt?
Die Röntgenuntersuchung wird vor allem zur Untersuchung der Knochen angewandt. Mit ihnen lassen sich Knochenbrüche gut darstellen. Auch der Brustkorb und hier besonders die Lungen lassen sich mittels Röntgen gut untersuchen. Für manche Fragestellungen den Bauch betreffend ist die Röntgenuntersuchung ebenfalls gut geeignet, zum Beispiel zum Nachweis von metallischen Fremdkörpern im Magendarm-Trakt, Verstopfungen, Magendrehungen oder beispielsweise Harnsteinen.